Wer fliegt schon wegen einer Auto-Besichtigung nach England?

In jungen Jahren war ich nahezu alljährlich in England. Zuerst um mein Englisch zu verbessern, dann meiner Plattensammlung zuliebe und später als Sightseeing-Tourist. Folgend ein Foto aus jugendlichen Jahren. Weil schon verjährt, deshalb erzählbar: Wir haben damals als Queen-Fans ein echtes Gußeisen-Straßen-Schild der Queens Road (10 kg schwer) als Souvenir mitgenommen.

Egon in den 70er Jahren Queens Road

Die Zeit vergeht schneller als man denkt und so lag mein letzter England-Aufenthalt 16 Jahre zurück. Damals: 2007 London All-In-5-Days. Aber das ist eine andere Geschichte.

Guter Grund auf folgende Info mit JA zu antworten.
Ein Freund erzählte mir, dass er schon länger einen MASERATI Gran Sport Spider (nur 472 Stück weltweit produziert) am englischen Automarkt beobachtet. Ein englischer Amerikaner hat diesen in USA gekauft und kehrte wieder in sein Heimatland mit Auto als Übersiedlungsgut zurück.

Er beschloss den linksgesteuerten Maserati am englischen Markt anzubieten. Leider ohne Erfolg. Er reduzierte den Verkaufspreis mehrmals, solange bis es für meinen Freund spannend wurde, das Auto in Hertford Heath zu besichtigen.
JA, das können wir gerne zu zweit machen, aber nehmen wir uns 2 Tage Zeit, lassen London, London sein und schauen uns das Umland an, beispielsweise Oxford Area.

Die Eckpunkte waren schnell definiert: AUA. Freitag Früh ab, Samstag Abend zurück, am Samstag 13.00 Uhr in Hertford Heath Auto-Besichtigung. Leihwagen ab Heathrow Airport. Nachdem wir beide Auto interessiert sind, wählten wir als Zusatz-Programm-Punkte autonahe Highlights. Beispielsweise BONHAM Auction online Hall, Bicester Heritage, Mini Plant and Girardo Cars.

Am Flughafen übernahmen wir einen schnittigen AUDI A1 und warfen uns in den Rechtsverkehr. Grobe Navigation mit AUDI-NAVI, extra bestellt, extra bezahlt. Fein-Navigation mit Google Maps auf Smartphone. Karten bereits in Wien auf Phone heruntergeladen. Navigation via Sat-Datenübertragung ident zum Auto-Navi.

Der Rechtsverkehr ist eine Konzentrationssache bei den Kreisverkehren und bei feingliedrigem Straßennetz. Ansonsten No Problem. Viele Verbindungsstraßen in England werden 2-spurig und mit Grünstreifen getrennt zur Gegenfahrbahn geführt.

Als Ersters fuhren wir zur Auto-Parkhalle von BONHAM Online. Der Verkehr war überschaubar und das AUDI Navi zeigte uns exakt den Weg. Am besten gleich in englischer Sprache ansagen lassen, da lebst Du dich besser in Good Old England ein.
Klein, aber fein – ist die richtige Bezeichnung für die Bonham-Hall. Viele Autos zur Versteigerung stehen direkt beim Einbringer, deswegen sind nicht übertrieben viele Autos hier zu finden. Die bei BONHAM abgestellten Fahrzeugen sind ungefähr 50 Autos.

Folgend eine kleine Foto-Galerie von den für uns interessanten Fahrzeugen in der BONHAM Auction Online Hall. Gleich beginnend mit einem FIAT 2300 S, Linkslenker. Später zum Höchstgebot von Pfund 17.100,- versteigert.

Unsere nächste Station liegt nahe der Ersten. Ein ehemaliger Militär-Flughafen wurde zu einem Car-Classic Handwerks Hof mit dem Namen Bicester Heritage umfunktioniert.

Hier werden Auspuff-Anlagen nachgebogen, Autos in jeder Hinsicht restauriert, repariert und gewartet. Oft sind es dabei Vorkriegs-Fahrzeuge. Zu erwähnen ist auf alle Fälle die Scaled-Car-Manufacture. Die Profis bauen dabei Bugatti, Aston Martin nach. Dabei wurden sie von den jeweiligen Automobil-Konzernen zertifiziert.

Echt stark. Beneidenswert. Sollten wir in Österreich auch haben. Also wer im Raume London ist und Classic-Cars affin ist, ab ins Umland von London und besuchen.

Bei uns ging es weiter. Das Mini Plant (Mini Produktionswerk) in Oxford galt es zu erobern. Wir haben im Vorfeld schriftlich wegen einer Werksbesichtigung angefragt, aber erhielten nur Absagen. Fazit: Wenn Du in England bedeutende Einrichtungen besichtigen möchtest, dann frühzeitig buchen. Auch Red Bull F1 Manufacture war ausgebucht.

Wenn wir aber schon da sind, dann schauen wir einfach hin. Leider blieben wir wieder erfolglos und konnten nur das MINI Foyer besichtigen. Es fiel uns aber auf, dass am „Arbeiter-Parkplatz“ sehr wenige MINIS parkten. Ähnliches stellten wir schon bei Ferrari fest 🙂

Aber jetzt: Rein nach Oxford. Unser Hotel hört auf den Namen „Easy Hotel“. Ganz easy war das Einchecken nicht, da gerade 5 andere Touristen ebenfalls einchecken wollten. Die Zimmer klein, aber preislich okay. Euro 129,- ohne Frühstück und ohne Parkplatz. Frühstücks Cafertia sind aber an jedem Eck zu finden. Parkplatz kostet Euro 19,- per Night.
Die Lage ist zentrumsnah, somit machten wir uns per pedes ins Zentrum auf.

Oxford ist eine reine Universitäts/College Stadt. Überall sind Colleges zu finden. Alle in altwürdigen Gebäuden. Du glaubst jetzt kommt gleich George the third aus einem Tor. Oxford: Jung von den Menschen. Alt von den Gebäuden. Hier ein Teil des Anwesens von St. John’s College.

Am Freitag Abend war gerade Abschlussfest der Studenten. Die Straßen waren voll mit festlich gekleideten, jungen Kommilitonen. Folgend eine kleine Fotogalerie von unserem Stadt-Spaziergang mit einem Bus Hop-On-Hop-Off Trip.

Am nächsten Tag war ausreichend Zeit. Wir mussten erst um 13.00 Uhr in Hertford Heath sein, ca 90 Kilometer entfernt von Oxford. Nach gemütlichem Frühstück fuhren wir zu einem besonderen Classic-Car Händler, namens Girardo. Tolles Anwesen, leider geschlossen.

So zogen wir weiter an englische Auto-Verwerter,

direkt zur Maserati Gran Sport Spider Besichtigung in Hertford-Heath.

Wir checkten das Objekt der Begierde gründlich und erstellten gleich Vorort eine Mängelliste. Der springende Punkt ist jedoch das Zulassungs-Verfahren in Österreich. Dies stellte sich auch nach Rückkehr und Recherche in Österreich als einer der beiden NoGo Punkte dar.
Nach dem Maserati-Check waren wir noch in Hertford Heath im Pub, The Goat.

Die Rückfahrt zum Flughafen war dank des geringerem Samstag-Verkehrs ohne Stau. Beim Rückgabeort des SiXT-Leihwagens hatten wir noch ein Suchrätsel zu lösen und tasteten uns am größten Flughafen in „Europa“ (2022 – 62 Millionen Reisende) zu unserem Gate vor.

Und wer es bis hierher geschafft hat. Die Antwort auf die Frage in der Überschrift: Gerry and Egon.

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